Drei Angelpunkte
IN DER APOSTELGESCHICHTE
Es gibt drei zentrale Punkte, drei kritische Meilensteine, in der Apostelgeschichte, die, wenn sie richtig verstanden werden, Aufschluss über die dort geschriebenen Absichten Gottes geben. Da ist zunächst die Ausgießung des Heiligen Geistes, dann gibt es die Steinigung von Stephanus (oft übersehen, aber ein Ereignis von ungeheurer Bedeutung) und schließlich die Hinwendung zu den Heiden durch den Dienst von Paulus. Betrachten Sie jeden kurz:
DIE AUSGIEßUNG DES HEILIGEN GEISTES
Sprachen "wie es der Geist ihnen auszusprechen gab,” Petrus erklärt das Ereigniss des Pfingsttag mit fogenden Worten:
"... Ihr Männer von Judäa und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sollt ihr wissen, und nun hört auf meine Worte!
"Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, es ist ja erst die dritte Stunde des Tages.
"Sondern das ist, was durch den Propheten Joel gesagt wurde;
"Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da ich will ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben :
"Und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich ausgießen in jenen Tagen von meinem Geist, und sie sollen weissagen:
"Und ich will Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf Erden: Blut und Feuer und Rauchdampf; die Sonne soll sich verkehren in Finsternis und der Mond in Blut, ehe denn der große und offenbare Tag des HERRN kommt.
Und soll geschehen, wer den Namen des HERRN anrufen wird, der soll errettet werden." (Apostelgeschichte 2:14-21).
Beachten Sie sorgfältig die zwei verschiedenen "Ich will" Aussagen: "ich will ausgießen von meinem Geist..." "ich will Wunder tun oben im Himmel und Zeichen unten auf der Erde." Mit anderen Worten, Gott hat versprochen:
1. seinen Geist auszugießen,
2. Seinen Zorn zu bringen.
Die Botschaft von Petrus weist deutlich darauf hin, dass genau dieses Programm am Anfang der Apostelgeschichte angefangen hat. Der Geist Gottes war in der Tat ausgegossen worden, um die Nation Israel zur Umkehr zu rufen und sie für das kommende Reich vorzubereiten.
Sicherlich der Zorn konnte auch nicht weit weg sein, wie es geschrieben steht, "und will die Abtrünnigen.... unter euch ausfegen;" (Siehe Apostelgeschichte. 3:19-24; Hesekil 20:33-38). So ermahnte er sie:
"Nachdem er nun durch die Rechte Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr sehet und höret" (Apostelgeschichte 2:33).
Die Ausgießung des Heiligen Geistes war der Beweis, dass der Herr Jesus zu des Vaters Rechten erhöht worden ist. Dort hat er" die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dieses ausgegossen, was ihr sehet und höret" Aber es war mehr:
"Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren; er sagt aber selbst: "Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde lege zum Schemel deiner Füße." Das ganze Haus Israel wisse nun zuverlässig, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt." (V. 34-36).
Während die Ausgießung des Heiligen Geistes die Tatsache bezeugte, dass der Herr Jesus der Messias in des Vaters Schoß war, zur rechten Hand sitzend, ist es klar, das er wie in einm königliches Exil saß. Aber das war nur vorübergehend, wie inn Psalm 110:1 bechrieben. Petrus weist darauf hin, dass es Gott der Vater war, der zum Sohn sagt, "Komm und setz dich zu meiner Rechten, in den Himmeln, bis es Zeit für dich ist, in Zorn und Gericht zurückzukehren, deine Feinde zum Schemel deiner Füße zu machen. "
Die prophetische Reihenfolge war klar: zuerst mußte der Geist ausgegossen werden, dann sollte Christus zurückkommen um auf seine Feinde den Zorn auszugießen. Daher Petrus seine Warnung an Israel:
"Denn Moses hat gesagt zu den Vätern: "Einen Propheten wird euch der HERR, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern gleich wie mich; den sollt ihr hören in allem, was er zu euch sagen wird.
Und es wird geschehen, welche Seele denselben Propheten nicht hören wird, die soll vertilgt werden aus dem Volk." (Apostelgeschichte 3: 22:23).
So beginnt die Apostelgeschichte mit der Ausgießung des Heiligen Geistes, um die "kleine Herde", den gläubigen Überrest zu sammeln, die denen das Reich gegeben werden sollte (Lukas 12,32). Dies geschieht vor dem Hintergrund der Warnung, dass Gottes Zorn vor der Tür stand, und alles bereitet war um die Trübsal beginnen zu lassen. Mit diesem Gedanken wenden wir uns zu dem nächsten entscheidenden Ereignis:
DIE STEINIGUNG VON STEPHANUS
Als Stephanus vor dem religiösen Hohen Rat von Israel stand, beschuldigte er sie eindringlich dem ausgegossenen Heiligen Geist zu widerstreben:
"ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter also auch ihr" (Apostelgeschichte 7:51).
Ihre Antwort war, weiterer Widerstand und Ablehnung, es ging so weit , das sie einen "Steinigung Komitee" zusammen stellten, um den geisterfüllten Zeugen Stephanus zum Schweigen zu bringen. Die folgenden Ereignisse sind von besonderer
Bedeutung:
"Da sie solches hörten, ging's ihnen durchs Herz, und sie bissen die Zähne zusammen über ihn. Wie er aber voll heiligen Geistes war, sah er auf gen Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes; und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und des Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. Sie schrieen aber laut und hielten ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn." (Apostelgeschichte 7: 54-56).
Überlesen sie dies bitte nicht, den eine enorme Veränderung hat stattgefunden: An Pfingsten warnte sie Petrus, dass Christus in den Himmel an der rechten Hand des Vaters saß bis zu diesem Zeitpunkt an dem er in Zorn zurückkehrt um seine Feinde zu vernichten. In der Apostelgeschichte 7 sieht Stephanus Jesus stehenden --- nicht mehr sitzend, aber jetzt "steht er an der rechten Hand Gottes."
Es gibt nur eine biblische Erklärung für die Änderung seiner Haltung: die Zeit für die Ausgießung seines Zorns war gekommen. Unser Herr stand, um zu tun was in Psalm 110: 1, geschrieben steht : "Seine Feinde zum Schemel seiner Füße zu machen." In den Worten vom Jesaja 3:13, "Aber der HERR steht da, zu rechten, und ist aufgetreten, die Völker zu richten."
Aber was ist in dieser kritischen Phase passiert? Warum wurde der Zorn nicht ausgegossen? Warum ist Christus nicht zurückgekommen um seine Feinde zu unterwerfen und sein Reich zu schaffen? Diese Fragen finden ihre Antworten in dem späteren Dienst von Paulus:
DIE HINWENDUNG ZU DEN HEIDEN
Die Erklärung für die Verzögerung der Ausgießung des Zornes Gottes, wird in Römer 5:20 gefunden: "Wo aber die Sünde mächtig geworden ist, da ist doch die Gnade viel mächtiger geworden"
In dem Moment, als die prophetische Uhr die Stunde des Gerichts erreicht hatte, unterbrach Gott in seiner Gnade das prophetische Programm durch ein nicht prophezeites Programm - mit einem bisher unbekannten Zweck gennant "das Geheimnis," ein Ziel, das sich "Geheim gehalten seit die Welt begann "aber das nun offenbart ist (Römer 16:25, 26, Epheser 3:1-9).
Während wir in der Apostelgeschichte 7 sehen wie Christus zur Rechten Hand des Vaters steht, bereit zurückzukehren in Zorn um seine Feinde zu vernichten, sehen wir ihn in der Apostelgeschichte 9 herzunterkommen, um den Führer der Rebellion gegen Ihn zu retten (und nicht zu zertören). Mehr noch: nicht nur das er Saulus von Tarsus durch seine Gnade rettet, sondern er machte jetzt aus seinem Gegner Saulus den Apostel Paulus. Jesus sagte zu Ananias:
"... Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin; denn dieser ist mir ein auserwähltes Gefäß, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels." (Apostelgeschichte 9:15).
der Auftrag an Paulus ist ebenso klar:
"... Er sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst; aber stehe auf und tritt auf deine Füße. Denn dazu bin ich dir erschienen, daß ich dich ordne zum Diener und Zeugen des, das du gesehen hast und das ich dir noch will erscheinen lassen;" (Apostelgeschichte 26:15, 16).
So wird Paulus zum "Apostel der Heiden" ein neuer Apostel mit einer neuen Offenbarung über ein neues Programm einer Haushalterschaft (dispensation) der Gnade Gottes."
Das prophetische Programm basierte auf dem Heil und Segen, das durch das erlöste Israel zu den Heiden kommt (1. Mose 22:18, Jesaja 59:20 - 60:3, Lukas 24:47, Apostelgeschichte 3:25, 26, etc.). Was wir sehen ist wie Paulus zu den Heiden geht, jedoch nicht in der Erfüllung des prophetischen Auftrags, sondern wegen Israels Ablehnung und Unglauben.
Obwohl Israel ihren Messias sowohl in seiner Menschwerdung und auch nach seiner Auferstehung abgelehnt hatten, hatte Gott einen geheimen Plan durch Christus, der dann nach und durch Paulus offenbart wurde. Genauso wie die prophetischen Wolken des Gerichts schon am Horizont waren, hat Gott in seiner unendlichen Gnade und mannigfaltige Weisheit die Prophezeiung unterbrochen - das, "was Gott geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von der Welt an"(Apostelgeschichte 3.21) um das verborgene Programm einzuläuten "welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses, das von der Welt her in Gott verborgen gewesen is" (Epheser3.9).
Weit davon entfernt um die Erfüllung des prophezeiten Pfingstprogramm zu erfüllen, die Hinwendung zu den Heiden durch Paulus seinen Dienst war das Ergebnis des neuen, geheimen Programm zu Paulus und durch Paulus offenbart. Daher schreibt er:
"Ich frage nun: Sind sie denn gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, um sie zur Eifersucht zu reizen. Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wieviel mehr ihre Fülle!
Denn zu euch, den Heiden, rede ich: Weil ich Apostel der Heiden bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren, " (Römer 11:11-13).
Das Fazit
Diese drei entscheidende Ereignisse zeigen den Sinn in Lukus seiner Schrift in der Apostelgeschichte, den Fall Israels und Gottes Grund das er das Heil zu den Heiden durch Paulus sendet und das er das Progamm von Israel unterbricht.
Anstatt wie allgemein angenommen wird, die Apostelgeschichte als ein Muster in der Gnadenzeit für uns zu nehmen, erklärt uns die Apostelgeschichte, warum das Programm, das in den frühen Kapiteln begonnen vergangen ist. Es zeigt uns wie Gott das propehtische Programm unterbrach, als es an einen Punkt gekommen war um seinen Zorn außzugießen, dann startet Gott eine neues Program von "Gnade und des Friedens." Die Apostelgeschichte bestätigt historisch die Erklärung der Briefe von Paulus, dass die Erfüllung der Prophezeiungen gegenwärtig zur Seite gelegt wurden, um die Entfaltung des geheimen Zweck der Gnade Gottes - allen zu offenbaren.
Richard Jordan